Am Mittwoch, den 4. Oktober 2023, um 20:00 Uhr, zeigen wir den Film »Mein Name ist Kim Bok Dong« im Lichtmeß Kino in der Gaußstrasse 25, 22765 Hamburg (Einlass ab 19:30).
Zwischen 1932 und 1945 zwangen die japanische Armee und ihre Kollaborateure Zehntausende Frauen und Mädchen aus 14 Ländern in die sexuelle Versklavung in so genannten »comfort stations«. Mit diesen Einrichtungen wollte die Militärführung ihre Soldaten psychisch und physisch stärken. Für die betroffenen Frauen und Mädchen bedeutete dies tägliche Vergewaltigungen, Gewalt und Entwürdigung, oft über Jahre.
Kim Bok-Dong (1926–2019) war eine dieser „comfort women“. 1992 fand sie den Mut, öffentlich auszusagen und von ihren Erfahrungen zu berichten. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2019 kämpfte sie gemeinsam mit anderen Überlebenden und einer internationalen Unterstützungsbewegung für Anerkennung und Gerechtigkeit. Der Dokumentarfilm des Regisseurs Song Won-Geun zeichnet ein vielschichtiges Bild der Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin Kim Bok-Dong. Mit unermüdlichem Engagement forderte sie eine offizielle Entschuldigung von der japanischen Regierung, Entschädigungszahlungen sowie die Initiierung von Bildungsarbeit gegen sexuelle Gewalt im Krieg.
Im Anschluss an den Film möchten wir über den aktuellen Stand des politischen und rechtlichen Kampfes der Frauen 2023 berichten und auch einen Bogen zur mangelnden Aufarbeitung von sexuellen Gewaltverbrechen im Zweiten Weltkrieg in Europa schlagen. Denn die sexuellen Gewalttaten, die Wehrmacht und SS verübt haben, sind bis heute kaum ein Thema öffentlicher Auseinandersetzung, und es gibt keine Klägerinnen, die Deutschland zur Verantwortung ziehen.
Veranstaltet von der Hamburger Initiative „Justice for comfort women“ und dem AK Distomo, in Kooperation mit der »AG Trostfrauen« im Koreaverband (Berlin) und der GWA St. Pauli.